Montag, 5. Januar 2015

Blog Recovery durch #Momsrock



Mein feiertagliches Bloggerkoma ist hiermit offiziell beendet und das Dank des verlockenden Aufrufs von Lucie Marshall, sich in seiner Funktion als Mom mal so richtig selbst zu loben. Da konnte ich einfach nicht widerstehen sondern musste quasi in der Verlängerung doch noch schnell einen Schuss abgeben. Okay, es gab für die Pause gute Gründe (neben akuter allgemeiner Urlaubsbedürftigkeit hatte mein Laptop seinen Geist aufgegeben), dazu aber später. Hier soll es nun kurz vor Toresschluss um MEINE Mama-Qualitäten gehen.

Also, was bin ich für eine Mama? Wäre ich gerne mein Kind oder lieber nicht? Was gelingt mir besonders gut im turbulenten Alltag als Mama von zwei Wirbelwinden im Alter von inzwischen fast 3,5 knapp 21 Monaten? Viele Fragen und ein paar Antworten, soweit ich mein bisheriges alles veränderndes Mutterleben beurteilen kann.

Die zweite Frage, nämlich die, ob ich gerne mein eigenes Kind wäre, kann ich eindeutig mit einem ehrlichen "JA" aus tiefstem Herzen beurteilen. So schlecht finde ich mich nicht als Mutter, sondern habe so Einiges zu bieten.

Ich bin schon immer und von Grund auf optimistisch, lache über den größten Mist und nehme mich selbst nicht allzu ernst. Eine gute Voraussetzung, um zusammen Spaß zu haben und zu lachen. Und das tun wir, täglich, mehrfach, andauernd. Also ein eindeutiger Pluspunkt auf meiner Mama-Qualifikations-Skala.

Ein weiteres Pluspünktchen verschafft mir sicher auch meine reflektierte, hinterfragende Grundhaltung gepaart mit dem sicheren Wissen, dass ich mich bislang immer ganz gut auf mein Bauchgefühl und meine Intuition verlassen konnte. Hinzu kommen das Selbstbewusstsein und die Kraft, unpopuläre Meinungen oder Entscheidungen zum Wohl der Kinder auch durchzusetzen, ergänzt um einen flexiblen Geist anstelle der Starre eines Dogmatikers oder Prinzipienreiters. Versteht keiner, oder? Also versuche ich mal, meine in schönster Akademikermanier beschriebenen Vorzüge zu erläutern. Ich lasse mich nicht mehr oder kaum noch von den vielen verschiedenen Do's und Dont's des Mamadschungels verunsichern, nehme diese aber wohl zur Kenntnis, denke darüber nach und erlaube mir natürlich, die eine oder andere Anregung aufzugreifen. Am Ende entscheidet aber das Bauchgefühl, was gut für meine Kinder ist und zwar in dem jeweiligen konkreten Fall.

Außerdem kann ich ganz gut erklären. Berufskrankheit, den als Juristin bin ich es natürlich gewohnt, andere von meiner Auffassung zu überzeugen und das klappt bekanntlich am besten, wenn man komplizierte Sachverhalte einfach und logisch rüberbringt. Natürlich wird ein "Nein" dann nicht plötzlich mit einem verständigen Nicken des 3,5 Jährigen befolgt, sondern ganz Mamas Sohn wird verhandelt, aber ich finde es fair, den Kindern zumindest die Möglichkeit zu geben, meine Entscheidungen - die als Elternteil manchmal nicht die bequemsten sind - zu verstehen.

Neben allem Spaß und aller Freude, schaffe ich meinen Kindern (natürlich mit dem weltbesten aller Ehemänner zusammen) einen sicheren finanziellen Rahmen, der uns bestimmte Wünsche wie Urlaube und schöne Unternehmungen, aber auch kommerzielle Dinge, wie Platz zum Spielen und Leben, verschafft. Und ja, ich möchte meinen Kindern auch vorleben, dass man Fleiss etwas erreichen kann und dass die finanziellen Möglichkeiten, die unserer Familie zur Verfügung stehen, ein Privileg sind, das nicht allen Kindern vergönnt ist.

Kochen, backen, basteln und in nächtlichen Schweißaktionen Kindergeburtstage und andere Events vorbereiten kann ich ürbigens auch noch. Zwar immer auf den letzten Drücker, aber außer mir und dem Mann merkt es aber keiner...

Und das Allerwichtigste: ich gebe meinen Kindern Nähe und bedingungslose Liebe. Ohne den aktuellen Trend des Attachment Parenting gekannt zu haben, habe ich beide Kinder gestillt, solange es für uns gut war, habe getragen, gekuschelt, bei der Beikosteinführung die Bedürfnisse der Ninder beachtet, praktiziere das Familienbett bei Bedarf (derzeit immer die zweite Nachthälfte) und und und.

Und das Produkt meiner Qualitäten: zwei wunderbare, aufgeweckte Strahlekinder und damit von der Selbstwahrnehmung zur Fremdwahrnehmung. Schon in der alten Kita wurden wir gefragt, welche Pillen wir unserem Großen geben würden, weil er immer so ein Strahlekind sei. Das ging natürlich runter wie Öl und die Zweifel geplagte Erstkind-Mutterseele machte Freudensprünge. Zweites Kind, gleiche Kita, ähnliche Bemerkungen, verbunden mit der Empfehlung "mehr davon zu produzieren". Ich schwebte auf Wolke 7 im Mama-Himmel! Nach dem Kita-Wechsel im letzten Sommer hörte ich auch von zwei Erzieherinnen ganz ähnliche und sehr ernst gemeinte Komplimente, auf die ich dann ganz verlegen entgenete, dass das doch wohl selbstverständlich sei. Als beide Erzieherinnen entschieden widersprachen, wurde mir so richtig klar, dass ich als Mama wohl ein ganz gutes Gesamtpaket bin, das funktioniert. Die Schwächen dieses Gesamtpakets sollen ja bei dieser Blogparade keine Rolle spielen...

Also ja, ich würde sagen, dass ich das Abitur des Mama-Seins wohl in der Tasche habe und nun werde ich mal lesen, welche Qualitäten andere Mamas so haben und ob ich nicht doch lieber Kind einer anderen Mutter wäre...




PS: Natürlich bin ich nicht die perfekte Mutter und ich hoffe, dass niemand meine ausdrücklich erwünschte Lobhudelei so versteht. Ich sehe mich als ein wirklich gutes Gesamtpaket, weiß aber, dass es da draußen tausende weitere ebenso gut funktionierende Gesamtpakete gibt, die nur einfach anders sind. Und das ist auch gut so, denn sonst wäre das Leben furchtbar langweilig!

PPS: Ich freue mich, dass ich durch diese Blogparade den wirklich coolen Blog von Lucie Marshall entdeckt habe!

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